Helden am Straßenrand
von Wolfgang Michels, 1981Wolfgang Michels
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Irgendwas stimmt hier nichtDas Beste
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keine Videos gefundenSongtext - die RioLyrics
In meiner Straße wohnt ein MannDer jetzt kaum noch sehen kann
Die Leute lachen, wenn er erzählt
Dabei hat er soviel erlebt
Und davon handelt mein Song
Er ist wie das Jahrhundert alt
Und hat schon viel geseh'n
Er sah Krieg und Frieden, Blut und Tränen
Kaiser und Führer kommen und geh'n
Er zweifelt, aber verzweifelt nicht
Wenn and're schweigen, schweigt er nicht
Er ist der erste in der Stadt
Der es fühlt und sieht
Wenn irgendwoher irgend jemand Unrecht geschieht
Dann schaut er mich an und sagt
Geh hin und hilf ihm
Geh hin und hilf ihm
Geh hin und hilf ihm raus
Denn die Helden am Straßenrand
Sind müde und wollen schlafen
Als er gerade vierzehn war
Da kam der große Krieg
Die Deutschen zogen in Frankreich ein
Und hofften auf den Sieg
Und als er noch nicht mal achtzehn war
Da luden sie ihn ein
Für Gott und Volk und Kaiserreich
Ein toter Held zu sein
Doch er schmiss die Knarre weg
Und sie holten und lochten ihn ein
Und niemand kam und rief
Geht hin und helft ihm
Geht hin und helft ihm
Geht hin und helft ihm raus
Denn die Helden am Straßenrand
Sind müde und wollen schlafen
Und als er 38 war, holte ihn die Gestapo ab
Sie schickten die Familie nach
Und Vater, Mutter, Freund ins Grab
Mit eiskaltem Lächeln
Und als der Zauber zu Ende war
Und alles in Trümmern lag
Da schwor er sich
Solang' ich seh'n und reden kann, geschieht das nicht nochmal
Da schwor er sich
Solang' ich seh'n und reden kann, geschieht das nicht nochmal
Und jetzt steht er einsam da
Geh hin und hilf ihm
Geh hin und hilf ihm
Geh hin und hilf ihm raus
Denn die Helden am Straßenrand
Sind müde und wollen schlafen