Datum
00.00.2002Medium
nightsounds.deAusgabe
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Diedrich DiederichsenAlright, Kids?
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Anmerkungen
[1] Organisationen wie die »Nation Of Islam« samt diverser Unterorganisationen und Parallel-Sekten »rechts« zu nennen, ist natürlich problematisch. In ihrer Kritik des Integrationismus besetzen die »N.O.I.« und andere Separatisten oft die vakante Stelle des Linksradikalismus. Ihre Rekrutierungstechniken, ihre Vorstellung von Disziplin erinnern an kommunistische Parteien, die community- kontrollierten black owned businesses lassen sich auch nicht auf »schwarzen Kapitalismus« reduzieren - auf der anderen Seite sind die bekannten sexistischen, homophoben und antisemitischen Positionen der Sekte ohne Frage rechts, und ihre momentan populärste Aktion, die Kampagne zur Freilassung Mike Tysons, ist rundum reaktionär.[2] Im Prinzip gab es drei Sorten Einwände gegen meinen Artikel »The kids are not alright« in »Spex« 11/92, die nicht ernst zu nehmen waren. Formuliert haben sie Karl Bruckmaier (»Focus«), der behauptete, Rostock sei im Prinzip dasselbe wie L.A., was so dumm und reaktionär ist, daß es eine nähere Erörterung nicht verdient; Maxim Biller (»Tempo«), der den bequemen Standpunkt desjenigen vertritt, der noch nie irgendwo dabei gewesen sein wollte und wie üblich An- etwas-glauben mit Von-etwas-Ahnung-haben verwechselt: daß er keine hat, rechnet er sich zum Vorteil an; schließlich Bodo Morshäuser (»taz«), der sein klägliches Verstummen bei einer Diskussionsveranstaltung in Frankfurt mit dem Vorwurf kompensiert, unsereins hätte vor lauter Begeisterung für das Provokative (Punk etc.) den Boden für die Nazis bereitet. Interessant auch die unverhohlene Freude bei diesen und anderen Autoren (Höbel, Winkler etc.), sich durch meinen Artikel legitimiert zu fühlen, sich für Pop/Jugendkultur nun endlich nicht mehr interessieren zu müssen; gerade HipHop los zu sein, wird mit einem Seufzer der Erleichterung als besonders erfreulich empfunden.
[3] Prankster — amerikanische Variante des Provokateurs
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